SV 1919 Ober-Olm e.V.
 

Vereinshistorie

Heute präsentiert sich der SV mit neuem Kunstrasenplatz am Ortsrand von Ober-Olm. Bis dahin galt es einen langen Weg zurück zu legen. Wahrscheinlich war der 1. November des Jahres 1919 jener Tag, an dem einige Herren im Ober-Olmer Gasthaus von Josef Mombächer zusammengesetzt hatten, um die Gründung des Sportvereins 1919 Ober-Olm zu beschließen. Als Vereinsfarben wurden grün und schwarz gewählt, Farben, die die damalige wirtschaftliche Not der Bevölkerung nach dem 1. Weltkrieg widerspiegelten.


Sportplatz

Der allgemeinen Volkstimmung, das im Fußballspiel ein Zeitvertreib sah bei dem dumme und charakterlose Menschen einen Ball treten zum Trotz, schlossen sich einige Burschen zusammen um ihrer Leidenschaft, dem Fußballspiel nachzukommen. Nach und nach gesellten sich immer mehr Gleichgesinnte dazu.


Vom Acker zum ersten Sportfeld

Zu diesem Zeitpunkt war an einen festen Sportplatz natürlich noch nicht zu denken. Gekickt wurde jeden Sonntag auf einem anderen Kleeacker, die Tore mit Stangen gezimmert, die nach dem Spiel wieder abgebaut wurden. Um 1920 pachtete der Verein einen Acker am Forsthaus am Rand des Ober-Olmer Waldes, um durch den Erlös von Getreideanbau eigene Trikots, Bälle und andere Vereinsutensilien anschaffen zu können.

Der Ruf des Fußballsports verbesserte sich zusehends und immer mehr junge Männer traten dem Verein bei. Auch Vereine der Nachbargemeinden, meist bestehende Turnvereine, widmeten sich dem Fußball und erweiterten ihr bisheriges Angebotsspektrum.

Um das Jahr 1923 wurde der SV Ober-Olm beim Deutschen Fußballbund angemeldet. Erstmals begann man nun auch, an den vom Verband angesetzten Meisterschaftsspielen teilzunehmen.

Um 1925 entschloss man sich dann aufgrund der erfreulich hohen Spielaktivität, das Gelände neben dem bereits bewirtschafteten Acker als Spielgelände zu pachten. Bei diesem Gelände handelte es sich um eine abgeholzte Waldlichtung und erst mit viel Enthusiasmus, mit der Hilfe von Pickeln, Schaufeln und Hacken gelang es Spielern und Anhängern des Vereins, den ersten Sportplatz vom SVOO zu erschaffen. Hart war die Arbeit doch keiner der jungen Männer konnte ahnen, dass sich ihr Fleiß noch bis ins Jahr 1968 bezahlt machen sollte – solange nämlich wurden Woche für Woche die Spiele auf dieser Fläche ausgetragen.

Es existieren leider kaum Aufzeichnungen aus dieser Zeit. Der Alltag der Menschen war geprägt von wirtschaftlicher Not, Arbeitslosigkeit und Inflation. Fußball bot, zumindest für 90 Minuten Ablenkung und auch in der älteren Bevölkerung gewann dieser Sport an Stellenwert.


Der Krieg friert das Vereinsleben ein

Als 1933 die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, wurde das Vereinsleben weitgehend eingeschränkt. 1936 wurde der SV mit dem Turnverein zusammengeschlossen, neuer Name war Turn- und Sportgemeinschaft. Als dann 1939 der zweite Weltkrieg ausbrach, nahm die Vereinstätigkeit weiter ab, da die meisten jungen Männer zum Kriegsdienst gerufen wurden. Zahlreiche aktive Sportler und Mitglieder mussten in diesen dunklen Jahren ihr Leben lassen.

Nach Ende des Krieges erwachte das Vereinsleben wieder. Dem Einsatz von Ernst Metzler und Thomas Holzhauser, sicher gehörten noch andere dazu, ist es zu verdanken, dass trotz den erschwerten Bedingungen durch die französische Besatzungsmacht der SV Ober-Olm 1946 wieder als Verein angemeldet wurde.

Es begann eine aktive Zeit in dem die Erringung der Meisterschaft der B-Klasse im Jahr 1955 den sportlichen Höhepunkt markierte. Der damit verbundene Aufstieg in die A-Klasse wurde am 07. Mai 1955 gefeiert.

In den folgenden Jahren war ein stetiger Wechsel zwischen B und C-Klasse zu verzeichnen. Wechselambitionen in höherklassische Vereine und fehlende Jugend waren immer wieder Probleme, mit denen der SV zu kämpfen hatte.

Doch nach und nach wurden durch intensive Jugendarbeit, besonders zu erwähnen ist hier Friedel Weppner, zahlreiche Jugendkader aufgebaut.

1962 gesellten sich die Alten Herren dazu, die bis zum heutigen Tage ihre Spiele unter dem Wappen des SV austragen.

Doch nicht nur Männer, auch Frauen entdeckten die Faszination Fußball für sich. 1972 wurde erstmals eine Damenmannschaft gegründet.

Neben den sportlichen werden auch kulturelle Aspekte als Teil des Vereinslebens wahrgenommen. So nehmen Mannschaften des Vereins an den Treffen der Partnergemeinden Ramonchamp (Frankreich) und Schloß-Vippach (Thüringen) teil.


Vom Forsthaus nach Ober-Olm

1968 wurde das neue Sportgelände "Am Sportplatz" eingeweiht. Mit etwas Wehmut nahm man Abschied von der gewohnten Sportstätte am Forsthaus, auf der über 4 Jahrzehnte lang gespielt wurde.

1969 dann wurde das 50jährige Bestehen des SV Ober-Olm gefeiert. Die Traditionsmannschaften von Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund waren zu Gast und als Schirmherr fungierte niemand geringeres als Sepp Herberger.

Der Mithilfe und den Spenden der Mitglieder und der Ortsbevölkerung ist es zu verdanken, dass 1976 mit dem Bau des neuen Vereinsheimes begonnen werden konnte, dass 1978 seiner Bestimmung übergeben wurde.


Der neue Kunstrasenplatz

36 Jahre lang wurde auf roter Erde gekickt. Im Jahr 2002 begann der Umbau des Hart- in einen Kunstrasenplatz. Der SV war der erste Verein in der Umgebung, der ein neuartiges Granulat als Untergrund verwendet. Der Umbau wurde 2004 fertig gestellt und die erste Saison mit dem Ziel des Klassenerhaltes wurde erfolgreich absolviert.


Die Inhalte dieser Historie sind frei dem Inhalt von "75 Jahre Sport Verein Ober-Olm" von Erhard Schuh entnommen.